22.-30.5.2010: Schachtzeichen
Über die Pfingsttage hatte ich Besuch aus Süddeutschland. Da an diesem Wochenende die Schachtzeichen als Veranstaltung der Kulturhauptstadt 2010 begonnen haben, war es schnell klar, dass die Schachtzeichen Teil unseres Wochenendprogrammes werden würden. Also haben wir am Sonntag bei schönstem Wetter die Stationen Eisen & Schlegel 3, 4, 7, Eisen & Schlegel 5 + 6 sowie die Zeche Ewald besucht. Laut der Website www.schachtzeichen.de sollten alle drei Standorte der Schachtzeichen-Aktion mit umfangreichem Beiprogramm aufwarten.
Auf Eisen & Schlegel 3, 4, 7 bestand das kulturelle Programm aus Ponyreiten – immerhin standen ein großes und ein kleines Pony zur Auswahl – sowie einigen Ständen, an den es Snacks und Getränke gab. Von der auf der Website angekündigten Live-Musik und anderen Events war nichts zu sehen. Das Highlight war eine private Führung eines ehemaligen Arbeiters der Zeche über das Gelände, die durch Einschreiten eines Mitglieds des IKBSE nach circa zehn Minuten zwangsweise beendet war.
Die – durchaus sehenswerte – Maschinenhalle in Scherlebeck (Eisen & Schlegel 5 + 6) war wie jedes Wochenende geöffnet. Ein Bierwagen und ein paar Sitzgelegenheiten rundeten hier das Programm ab. Nachdem es uns auf der Zeche Ewald nicht besser erging, war uns die Lust auf die Schachtzeichen vollends vergangen.
Wenn man sich das Budget der Ruhr2010 GmbH anschaut und berücksichtigt, dass die Schachtzeichen zu einer der herausragenden Veranstaltungen des Kulturhauptstadtjahres zählen sollen, ist man versucht, die Veranstaltung in Schwachzeichen 2010 umzubenennen, und freut sich auf das Jahr 2011, wenn die offiziellen Peinlichkeiten beendet sind. Da lobe ich mir doch die Nacht der Industriekultur, die mit wesentlich weniger finanziellem Aufwand die Besucher anlockt – und vor allem fasziniert.