Erhalt des Nordbahnhofs

Die Privatbrauerei Moritz Fiege, Eigentümerin des Bochumer Nordbahnhofs seit 2000, hat im Sommer 2015 einen Antrag auf Abriss des Gebäudes gestellt. Laut des Artikels bei Wikipedia sollte das historisch bedeutsame Gebäude nach der Fertigstellung des neuen Justizzentrums für Gastronomie und Anwaltskanzleien genutzt werden. Warum der Abriss kurz vor Abschluss der Errichtung des Justizzentrums erfolgen soll, ist schleierhaft.

In der Presseerklärung vom 10. August 2015 weisen Jürgen und Hugo Fiege darauf hin, dass die Bausubstanz keine wirtschaftlich vernünftige Nutzung ermöglicht. Dass die Hälfte des Erdgeschosses ohne Tageslicht ist, hätte jedoch bereits bei der Besichtigung vor dem Kauf auffallen müssen.

Dass große öffentliche Interesse am  Bochumer #Nordbahnhof zeigt sich auch an der Online-Petition, die sich für den Erhalt des historischen Gebäudes einsetzt. Erste Bemühungen, den Nordbahnhof unter Denkmalschutz zu stellen, gab es bereits 1986 mit positiver Tendenz. 1997 wurde der Antrag auf #Denkmalschutz zwar negativ entschieden – allerdings basierte die Begründung nicht darauf, dass das Gebäude einen zu geringen historischen Wert hätte, sondern, dass die zu Verfügung stehenden Unterlagen nicht ausreichten.

Geschichte und Bedeutung des Nordbahnhofs

Der 1874 in Betrieb genommene Bahnhof Rheinisch – der Name leitet sich vom Betreiber der Bahnstrecke, die Rheinsche Bahn, ab – entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Knotenpunkt für den Personen- und Güterverkehr. Ende des 19. Jahrhunderts siedelte sich das heutige Stadtzentrum Bochums um den Bahnhof herum an.

Im Dritten Reich wurden jüdische Bürger über den Nordbahnhof in Richtung Osten deportiert; der #Bahnhof ist einer der letzten Authentischen Zeugnisse dieses düsteren Kapitels der Stadtgeschichte. Auch nach dem Neubau des heutigen Bochumer Hauptbahnhofs wurde der Personen- und Güterverkehr erst 1979 eingestellt – en weiteres Indiz für die Bedeutung des Objektes.

 

Fotostrecke Bochumer Nordbahnhof

Die Bilder der Fotostrecke wurden freundlicherweise von der Kortumgeselschaft e.V. zur Verfügung gestellt.

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