Emika – urban urtyp #51
Emika stand schon lange auf der Wunschliste der Konzertreihe urban urtyp – heute war es so weit und die Wahl-Berlinerin mit britisch-tschechischen Wurzeln gab sich im Kubus von urban urtyp die Ehre. Voll war es – und irgendwie auch schön. Trotzdem blieben durchaus Fragen offen.
Bereits die Vorzeichen von Emikas Auftritt sorgten für erste Irritationen: Erstmals nahmen die gut 200 Besucher außerhalb des Kubus Platz – ein Phänomen, dass bei über 50 Bands bei urban urtyp ein Novum darstellte. Dadurch entstand eine gewisse Distanz zwischen Musikerin und Publikum, die eher untypisch für urban urtyp ist. Eine weitere Auffälligkeit war, dass #Emika sich erst bei der Zugabe an den Flügel setzte und damit das erste klassische Musikintrument ins Spiel brachte – im Zeitalter von VSTs nichts Ungewöhnliches, aber für eine Konzertreihe, die sich Live-Musik auf die Fahnen schreibt doch eher ungewohnt. Abgesehen von Eingriffen Emikas auf die Controller beschränkte sich die Live-Situation auf den Gesang. Das traditionell minimalistische Lichtkonzept von urban urtyp wurde durch den eigens von Emika eingeflogenen Lichttechniker stilvoll weitergeführt. Keine Effekthaschereien, sondern eine Licht-Show, die das Konzert stimmungsvoll ergänzte.
Im Laufe des Abends wagten sich die Zuschauer dann doch noch in den Kubus und durchbrachen die räumliche Distanz des Auftritts. Höhepunkt war die Zugabe, bei der Emika am Flügel einen Ausblick auf ihr aktuelles Album bot, sowie ein kleines inoffizielles Klavierkonzert, nachdem das Publikum bereits auf dem Heimweg war.
Trotz der erwähnten Irritationen war der Abend mit Emika im oberen Drittel der bisherigen urban urtyp-Konzerte zu verorten. Perfekter Sound und ein gutes Gefühl auf dem Nach-Hause-Weg.