Laibach
Die Performance von Laibach in der Christuskirche Bochum am 23. März 2019 war ein denkwürdiger Abend. Obwohl die Vorzeichen nicht die besten waren: Zum einen hat mich das aktuelle Album »The Sound of Music« nicht wirklich überzeugt und zum anderen ist Sängerin Mina Špiler bei der aktuellen Tour nicht im Line Up. Aber Laibach wären nicht #Laibach, wenn sie einen nicht eines Besseren belehren könnten und würden.
Bereits im Vorfeld des Konzerts bemerkte Frontmann Milan Fras süffisant „They will suffer“ und meinte das Publikum, das ein klassisches Laibach-Konzert – sofern es das gibt – erwartet. Klassisch war lediglich die Tradition, im ersten Set das aktuelle Album zu spielen, bevor nach einer Pause ältere Stücke folgten.
Das Publikum wurde mit einem circa einstündigen Klangteppich aus Vogelgezwitscher, Hahnenschrei und Hirschgebrüll gezielt eingestimmt, bevor das Konzert mit den Musical-Songs der Nordkorea-Shows eröffnet wurde.
Die Performance des neuen Albums war wider Erwarten nicht so kitschig wie auf Tonträger und die zumeist älteren Songs des zweiten Sets überzeugten ebenfalls. Welche musikalischen Bögen Laibach zu schlagen mag, zeigte sich gegen Ende der Show: Nachdem es sich zuvor vom Musical zum Industrial wandelte, endete das Konzert mit einem Country-Song, bei dem Milan Fras einen Cowboy-Hut trug.
Insgesamt ein runder Abend, der mal wieder gezeigt hat, das die Christuskirche Bochum wie gemacht für Laibach Konzerte ist: Raumfüllende Projektionen, Licht und natürlich Laibach verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk, das immer wieder überraschend und immer wieder gut ist.
Die Setlist des Bochumer Konzerts:
- The Sound of Music
- Climb Ev’ry Mountain
- Do-Re-Mi
- Edelweiss
- My Favorite Things
- The Lonely Goatherd
- Sixteen going on Seventeen
- So lng, farewell
- Maria / Korea
- Arigang
- Mi kujemo bodocnost
- Smrt za smrt
- Nova Akropola
- Vier Personen
- Krvava Gruda – Plodna Zemlja
- Ti, ki izzivas
- Sympathy for the Devil
- The coming race
- Surfing through the Galaxy
In July 2014, Laibach released an EP to coincide with the h anniversary of the outbreak of the Warsaw Uprising. The project was commissioned by Poland’s National Cultural Centre and includes a reworking of one of the classic songs of the insurgency; „Warszawskie Dzieci“ („Children of Warsaw“).