Die Kohlengrube I (Teil 1)

Bereits um 4:30 Uhr klingelte der Wecker, da heute ein kleiner Ausflug ins Nachbarland Belgien anstand. Feuerteufel, Silverfaki und ich hatten die Kohlengrube Hasard Cheratte als Ziel auserkoren. Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir planmäßig das kleine Örtchen in Wallonien. Da wir nähere Informationen zur Lage des Objektes zuhause liegen gelassen hatten, wir der französischen Sprache nicht sonderlich mächtig und zu der frühen Stunde sowieso kaum Menschen auf der Straße waren, dauerte es noch eine weitere Stunde bis wir das Objekt unserer Begierde gefunden hatten.

[protected]Die Lage der Kohlengrube direkt an der Hauptstraße und ein Mann, der alle Eingänge und Schlösser penibel genau kontrollierte, ließen erste Zweifel aufkommen, ob sich die weite Reise überhaupt lohnen würde. Nach einer weiteren Stunde Fußweg, diversen Zäunen und Hindernissen aus Stacheldraht erreichten wir völlig verdreckt unser Ziel. Zu allem Überfluss regnete es immer wieder und die Lichtverhältnisse waren alles andere als optimal.

Neben der allgemeinen Architektur der Anlage faszinierte mich vor allem der vollständig erhaltene Malakow-Turm aus dem Jahr 1907, wo auch die meisten Aufnahmen entstanden sind. Dafür dass die Anlage unter Denkmalschutz steht, ist der allgemeine Zustand eher erschreckend. Denkmalschutz bedeutet in Belgien wohl eher, dass die betreffenden Gebäude nicht abgerissen werden dürfen; besondere Erhaltungsmaßnahmen umfasst der belgische Denkmalschutz offensichtlich nicht.

Interessant war auch der Vergleich zwischen belgischen und deutschen Kauen. Während deutsche Kauen durch ihre Höhe und die Ketten und Körbe ihre eigentümliche Atmosphäre erhalten, gleicht die Kaue von Hasard Cheratte einer typischen Umkleide.

Nach gut sechs Stunden trieben uns Hunger und Durst zum Rückweg, da wir unseren Proviant im Auto vergessen hatten. Schmutzig und erschöpft, aber mehr als zufrieden traten wir den Heimweg an.

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